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Die Doline auf dem Gewann Rosshag

Die Doline in Göschweiler, Gewann Rosshag

Beschreibung der Doline

Glück hatte der Jäger Beck aus Dittishausen am Nachmittag des 10. Januar 1954. Kaum hatte er das Gewann Rosshag verlassen, hörte er ein dumpfes Grollen. An seinem Standort neben der alten Doline war ein Loch mit 38 m Tiefe und einem Durchmesser von 16-18 m im Schnee eingebrochen.

Die Rosshag-Doline ist der jüngste von zahlreichen Einbrüchen im Muschelkalk im Raum Göschweiler-Reiselfingen. Derartige Dolinenfelder auf Kalkgestein stehen immer im Zusammenhang mit unterirdischen Höhlensystemen. Natürlich saure und damit kalklösende Niederschläge sind die Ursache. Diese dringen durch die feinsten Klüfte in das Gestein bis zu einer wasserstauenden (z.B. tonigen) Schicht und fließen darüber unterirdisch ab. Durch die fortschreitenden Lösungserscheinungen entstehen z.B. unregelmäßige gangartige Hohlformen, deren Querschnitt sich nach oben verjüngt und deren Dach durch weitere Lösung und herabfallendes Material bis zum Einsturz emporwachsen kann.

Abbröckelndes Gestein führte bis zum Juli 2000 zu einer Verflachung auf eine Tiefe von ca. 22 m. Der mehrstöckige Umriss sowie steile Wände weisen jedoch auf bis heute wirksame Kluftsysteme. An den Steilwänden erkennt man oben 8-12 m gelblich-rötlichen ungeschichteten und kavernösen "Trigonodus-Dolomit" des oberen Muschelkalkes, darunter plattige Mergel der "Tonplattenregion".

Nach ersten geologischen Untersuchungen wurde die Doline durch den Einsturz eines Hohlraums verursacht, dessen Dach vor dem Einsturz ca. 8 m und dessen Sohle 60-70 m unter der Erdoberfläche lagen. Die Sohle reichte bis in den mittleren Muschelkalk mit seinem besonders leicht löslichen Gipslager hinab. Diese Gipslager können mitursächlich sein für die vielen Dolinen im Raum Göschweiler Reiselfingen.

Die große Doline

Die große Doline


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© Matthias Wiehl, 2005-2010

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